Kaschmir
Kaschmir, die edelste aller tierischen Fasern, verkörpert von jeher das Symbol von Mode, Eleganz und sozialem Stand. Daher war Kaschmir nur den Herrschenden, wie Königen und Kaisern, vorbehalten. Kaschmir Haar für die Herstellung feinster Textilien zu gewinnen, war und ist immer noch ein sehr zeit- und damit kostenaufwendiger Vorgang. Die groben Haare, Giarre genannt, müssen von den feinen Haaren, Duvet genannt, von Hand getrennt werden.
Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Kaschmir-Garn in Europa, eingeführt, eroberte die europäischen Höfe und wurde wegen seiner Weichheit und Flauschigkeit bald sehr geschätzt. Danach wurde Kaschmir durch die Erfindung einer Maschine schnell verbreitet. Mit dieser Maschine konnte man die feinen von den groben Haaren trennen. Diesen Vorgang nennt man Enthaarung und Entgrannung.
Das Kaschmir-Haar stammt von einer Ziege, die ausschließlich im asiatischen Raum lebt, konkret in China, der inneren und äußeren Mongolei - von dort kommen die feinsten Qualitäten - sowie im Iran und in Afghanistan. Der Unterschied der einzelnen Kaschmir Qualitäten hängt davon ab, in welchem der genannten Gebiete, auf welchen Höhen (etwa 4.500 m und höher) die Tiere leben, und wie die jeweiligen klimatischen Bedingungen sind. Die Weiden und deren Bodenbeschaffenheiten haben Einfluss auf die Qualitäten der Kaschmir Haare. Je länger und je kälter die Wintermonate sind, umso feiner und wertvoller sind die Haare.
Im späten Frühjahr, wenn die Temperaturen steigen, verlieren die Ziegen die Haare. Sie werden dann von den Hirten gekämmt. Alle Haare, fein und grob, werden eingesammelt, in Säcke verpackt. Auf beschwerlichen Wegen werden diese auf Rücken von Kamelen und Pferden in eine zentrale Sammelstelle gebracht. Hier wird in die einzelnen Qualitäten sortiert, auch je nach Farbe und Feinheiten (micron), dann wird gewaschen.
Der Ertrag pro Jahr von 1 Ziege ist sehr gering. Man braucht für die Herstellung eines Pullovers das Kaschmir Haar von etwa 4 Ziegen!
Die feinen Garne unserer Strickwaren kommen aus Italien von Biagioli. Die Qualitäts-Philosophie von Biagioli ist ganz einfach: „das beste Kaschmir ist gerade gut genug“! Also wird im eigenen Labor jede Kaschmir Haarlieferung eingehend auf Reinheit und Faserlänge geprüft. Es wird sorgfältig nachgekämmt, um die kurzen Fasern heraus zu nehmen. Denn je weniger kurze Fasern im Garn sind, desto weniger Faserenden liegen im Querschnitt des Garns und umso geringer sind die Angriffsflächen für eine Pillingbildung.
Biagioli hat eine lange Tradition. Das Unternehmen wurde 1919 von Arnolfo Biagioli in Montale bei Pistoia gegründet. Heute leitet seine Enkelin, Franca Biagioli die Firma. Ihr besonderes Augenmerk gilt der Innovation und Kreativität, sowie neuen Garnentwicklungen und den Farben, die zum besonderen Biagioli-Spirit beitragen. Bis heute wird jedes Kilo Garn ausschließlich in Italien in den eigenen Spinnereien produziert. Biagioli ist weltweit eines der führenden Unternehmen seiner Branche und Mitglied im Club ccmi, Exklusiv-Club der besten Kaschmir Spinnereien.
